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Mittwoch, 4. März 2009

Somalia, Swaziland, Indien ...

Bericht eines Freundes der bei Ärze ohne Grenzen und anderen Hilfsorganisationen tätig ist. Vielleicht ein kleiner Anstoß .....

Liebe Freunde,

ich bin jetzt seit 2 Wochen im Projekt hier in Nhalangano in Swaziland. Ich
bin gut angekommen, das Team, bestehend aus 8 Expats und 70 nationalen
Mitarbeitern ist sehr nett. Die Anzahl der aelteren Kaliber bei den Expats
betraegt 6 Stueck. Nur ich und Jesse sind um die 30, der Rest bewegt sich in
der Altersgruppe 40+. Jesse habe ich im Sued-Sudan bereits getroffen. Er ist
Amerikaner und traegt oft ein Obama-Tshirt. Obama ist ja ein sehr
charismatischer Kerl, mehr als jeder europaeische Politiker der mir bekannt
ist. Dennoch frage ich mich, ob irgendjemand in Europa ein Tshirt mit dem
Kopf eines Politikers mit dieser Ernsthaftigkeit tragen wuerde wie Jesse.
Kreisky waere vielleicht jemand, der auf einem Tshirt garnicht uncool
aussehen wuerde. Aber das Tragen eines Kreisky Tshirts haette wohl auch
wieder andere Gruende, waere eher so ein produziertes Retro-Stilmittel.

Wie auch immer. Ich befinde mich hier im ruhigen Nhalangano, einer kleinen
Stadt im Sueden Swazilands. Hier ist nicht viel los. In den kleinen
Restaurants gibt es ausnahmslos Hendl und Reis, Rind und Reis oder statt
Reis das lokale Pap (sowas wie Ugali, eine Maispampe). Essenstechnisch also
nicht der Reisser. Paradoxerweise gibt es hier eine Kentucky Fried Chicken
Fast Food-Schleuder.

Hinsichtlich Job und Arbeitsumfeld habe ich mir zuviel erwartet. Der
politische Kontext hier ist bei weitem nicht so interessant wie damals im
Sudan. Die Strassen, Stromversorgung und die Versorgung ist sehr gut. Im
Sudan war das schon sehr rockig, am schlammigen Flugstreifen mit dem
Satellitenhandy zu stehen und abzuwarten bis ein Buffalo-Flugzeug aufsetzt
und Jeeps und anderes Zeug anliefert. Hier besteht mein Job mehr darin, die
Logistik-, Finanz- und Personalabteilung besser zu organisieren und meinen
Leuten als Coach zu dienen.

Was mache ich zurzeit konkret: Ich bin dabei ein paar faehige Mitarbeiter zu
finden, einen Logistik-Chef und einen Personalchef. Einen Finanzboss hab ich
schon, der wird am 1. April beginnen. Dann kann ich mit dem Training fuer
diese beginnen. Dann bin ich dabei ein neues Buerogebaeude bezugsfertig zu
machen, ein neues Haus fuer mich und weitere Expats ferigzumachen, 3 TB
(Tuberkulose) Days im Bush zu organisieren, ein Offroad-Training fuer die
Driver zu organisieren und so Sachen eben. Im Grunde genommen ist Swaziland
ein kuscheliges Pflaster. Am Wochenende kann man durch die Gegend fahren, in
Nationalparks die Zeit verbringen und grosse Tiere angucken. Zweimal war ich
wandern am Wochenende, jeweils verbunden mit plantschen im Wasserfall oder
Fluss. Hie und da gibts Konzerte.

Atemberaubend sind die Gewitter und Blitze, die ich sehen konnte. Zum Teil
erleuchtet sich der ganze Nachthimmel in Tageshelle und es zucken 100e oder
Tausende von Blitzen ueber den gesamten Himmel. Hab so etwas noch nie
gesehen.

Nina ist auch gut in Nigeria angekommen. Ihr gefaellt es recht gut dort,
ausser dass wir uns sehr vermissen. Daher telefonieren wir taeglich, dank
Skype ist das erschwinglich geworden. Trotz Skype fragen wir uns oft,
welcher Teufel uns dazu getrieben hat in getrennte Projekte zu gehen.
Niemehr wollen wir das machen, darin sind wir uns einig.

Soweit ein erster kleiner Bericht.

Wie gehts zuhause mit der Finanzkrise denn so? Wer startet eine Revolution?

Freu mich auf einheimische Updates, love it up

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