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SUDAN: Ein Bericht eines Freundes

Ein Freund von mir arbeitet für Ärzte ohne Grenzen im Sudan.
Hier ein Live Bericht, verab der normalen Medien :

Vor 4 tagen mussten wir unser projekt in abyei (ein krankenhaus mit chirurgie und nutrition programm), an der nord-süd-grenze des sudans evakuieren, weil die wahnsinnigen wieder zu kriegen begonnen haben. abyei
hat öl und deshalb will das der süden und der norden haben. alle leute unseres hospitals wurden mit un hubschrauber rausgeflogen, nachdem schwere kämpfe zwischen süd und nord armee in der stadt abyei begonnen haben. mittlerweile, 4 tage später, ist die stadt zerstört, niedergebrannt, keine zivilisten mehr dort. unser team von dort ist letzten freitag in juba angekommen, natürlich traumatisiert, mussten im bunker stundenlang abwarten
bis sie von uno-panzern evakuiert worden. es geht ihnen dementsprechend, sie sind jetzt in nairobi und hatten psychologische support von genf.
damit ist es nicht zu ende. 50-60000 vertriebene, die jetzt in der regenzeit in den süden geflüchtet sind. seit letzten samstag haben wir ein chirurgenteam für die verwundeten und 2 mobile clinics dort, südlich von abyei und tonnenweise food, therapeutisches food für die kinder, plastiksheets für unterkunft, ...... jeden tag fliegen wir 2-3 flugzeuge
dorthin.

im moment ist es chaos. da unser head of mission bis jetzt noch dort ist, vertrete ich ihn hier bei den koordinations meetings mit government. man muss sich vorstellen, dass
jetzt alle, von uno über die diversen ngos hier, alle dort eingreifen und supporten wollen. ist natürlich nicht leicht, wenn niemand genau weiss, wo jetzt alle leute hingeflüchtet sind, ob sie dort bleiben, oder ob sich der konflikt ausdehnt. naja, auf jeden fall sind diese leute in der regierung nicht in der lage ihren eigenen landsleuten hilfe zukommen zu lassen. was sie aber schon können ist, panzer nach abyei schicken, mehr kugeln und gewehre hochzuschicken, das suckt. die verwundeten (gestern hatte wir 150 mit schussverletzungen in der chirurgie) sind grossteils soldaten, da werden sie wieder zusammengeflickt
um dann wieder, sobald sie laufen können, wieder zu kämpfen.
wichtig ist halt, sich um die zivilbevölkerung zu kümmern, denn die haben jetzt überhaupt nichts, nichts zu essen, kein sauberes wasser, kein dach über dem kopf.

wie gehts mir dabei? weiss auch nicht genau, natürlich ein gutes gefühl da zu unterstützen, und vor allem wenn man auch von den einheimischen support kriegt und gesagt bekommt, dass msf (ärzte ohne grenzen) eine der wenigen
ist, die nicht nur reden, sondern schnell handeln und vor ort sind und die situation versuchen in den griff zu bekommen, auch wenn das wohl nur einem kleinen teil möglich ist. aber es zehrt sehr an der energie, wenig schlaf, dauernd unter stress.

....

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